Virunga Nationalpark, Kongo
Klimaschutz mit Wasserkraft
Erhalt des Lebensraumes für die letzten Berggorillas in freier Wildbahn
Das Matebe Wasserkraft-Projekt im Virunga Nationalpark im Kongo finanziert ein Laufwasser-Kraftwerk zur Versorgung der örtlichen Bevölkerung mit Strom aus Erneuerbaren Energien. Die Wasserkraft ersetzt die Energiegewinnung aus Holzkohle und die damit verbundene Abholzung des örtlichen Regenwaldes und damit auch die Zerstörung des Lebensraums der Berggorillas.
PROJEKTFAKTEN
STANDORT:
Virunga Nationalpark, D.R. Kongo
MENSCHEN, DIE VON DIESEM PROJEKT PROFITIEREN:
ca. 5.000 Haushalte und viele Kleinunternehmen
PROJEKTBEGINN:
2017
PROJEKTENTWICKLER:
AERA GROUP
EXTERNE PRÜFER:
TÜV NORD CERT GmbH, Carbon Check (India) Private Ltd.
QUALITÄTSSTANDARD:
Verified Carbon Standard (VCS)
JÄHRLICHE CO2-REDUKTION:
ca. 46.000 t CO2
GESCHÜTZTE TIERARTEN:
Berggorillas
LINK ZU DEN PROJEKT-DOKUMENTEN: https://registry.verra.org/app/projectDetail/VCS/1716
Projektnutzen
- Schutz des Lebensraums der Berggorillas und weiterer bedrohter Tierarten
- Wirtschaftliche Entwicklung durch Elektrizität in einer der ärmsten Regionen der Welt
- Saubere Energie aus Wasserkraftwerk versorgt ca. 5.000 Haushalte und viele Kleinunternehmen
- Entstehung zahlreicher Arbeitsplätze und neuer Kleinunternehmen
- Verbreitung sauberer Technologie, weitere Wasserkraftwerke in Planung
- Mehr Sicherheit durch Straßenbeleuchtung in den Dörfern
- Gewinnung von Strom aus einer erneuerbaren Quelle mit minimalem Umwelteinfluss
- Einsparung von ca. 46.000 Tonnen CO2 pro Jahr
- Alternative Arbeitsplätze zum illegalen Kohlehandel
- Schwächung von Milizen für mehr Frieden in der Region
PROJEKT-HINTERGRUND
Im Virunga Nationalpark lebt etwa ein Drittel der letzten Berggorillas in freier Wildbahn. 600 Ranger schützen das Gebiet vor bewaffneten Milizen, die sich an Bodenschätzen, Tieren und Holz für den Handel mit Holzkohle bereichern. Der illegale Raubbau ist ein Millionengeschäft und finanziert einen grausamen Bürgerkrieg. Mehr als 160 Ranger haben bei ihrem Einsatz ihr Leben verloren.
Die Holzkohle aus Bäumen aus dem Virunga ist für viele die einzige Energiequelle, 97 Prozent der Bevölkerung leben ohne Strom. Ohne Alternativen zur Holzkohle wird der Wald in zehn Jahren abgeholzt sein. Deshalb ist unser Klimaschutzprojekt entstanden: ein kleines Laufwasserkraftwerk mit einer Leistung von 13,26 Megawatt. Inzwischen sind bereits 5.000 Haushalte und viele neue Kleinunternehmen an das lokale Stromnetz angeschlossen - eine Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung und in Folge für mehr Stabilität und Frieden in der Region.
Wie funktioniert Klimaschutz mit Wasserkraft?
Wasserkraft ist eine der ältesten Formen der Energieerzeugung und folgt einem einfachen Prinzip. Es sind lediglich Wasser und ein Gefälle notwendig. Die Bewegungsenergie des Wassers treibt eine Turbine an und wird über
einen Generator in Energie umgewandelt. Beim Matebe-Projekt handelt es sich um
ein Laufwasserkraftwerk, d. h. es nutzt die natürliche Fließgeschwindigkeit des Flusses. Da Laufwasserkraftwerke ohne Staudamm bzw. Stausee auskommen, sind sie ein guter Kompromiss zwischen der Nutzung eines natürlichen Potentials und
möglichst geringen Umweltauswirkungen.
Die Menge der eingesparten Emissionen wird anhand der sog. Baseline-Methode berechnet: wie viel CO2 würde die gleiche Menge Energie mit dem üblichen lokalen Strommix verursachen?
Beitrag zu den UN-NachhaltigkeitsZielen
Projekt-Qualitätsstandard
VCS – Verified Carbon Standard
Der Verified Carbon Standard (VCS) ist der global führende Standard zur Zertfizierung von Emissionsminderungen aus Klimaschutzprojekten. Diese Emissionsminderungen müssen real, messbar, permanent, zusätzlich, von unabhängigen Dritten geprüft und konservativ berechnet sein.