Waldschutz in Portel, Brasilien
land für kleinbauern statt Sojaplantagen
bewahrung des Regenwaldes für bedrohte Tierarten und Die am Amazonas lebenden Menschen
Wälder sind wichtig im Kampf gegen den Klimawandel. Das Waldschutz-Projekt in Portel basiert auf der Idee, Regenwald auch weiter zu bewahren und den „Ribeirinhos“, den Bewohnern des Amazonas-Gebietes, die offizielle Landrechte zu verschaffen. So gilt das Gebiet nicht mehr als ungenutzt und Landwirtschaftsbetriebe können es nicht mehr legal besetzen und abholzen.
PROJEKTFAKTEN
STANDORT:
Portel, Brasilien
PROJEKTBEGINN:
2009
PROJEKTENTWICKLER:
RMDLT Property Group Ltd. / www.rosewoodconservation.org
EXTERNE PRÜFER:
Det Norske Veritas Climate Change Services AS (DNV)
EPIC Sustainability Services Private Limited
QUALITÄTSSTANDARDS:
Verified Carbon Standard (VCS), CCBS Gold Level
GRÖSSE DES GESCHÜTZTEN WALDES:
140.791 Hektar
JÄHRLICHE CO2-REDUKTION:
ca. 550.000 t CO2
GESCHÜTZTE TIERARTEN:
Kapuzineraffe, Schwarzbart Saki, Oncilla (Kleinleopard), Riesenotter
LINK ZU DEN PROJEKT-DOKUMENTEN:
https://registry.verra.org/app/projectDetail/VCS/977
Projektnutzen:
Das Waldschutz-Projekt in Portel hilft dabei, den wichtigsten Kohlenstoffspeicher der Erde vor der Abholzung zu schützen.
- Weniger Armut: Bessere Lebensbedingungen in einer der ärmsten Regionen Brasiliens
- Kein Hunger: Honigfarmen als alternative Einkommensquelle
- Einkommensmöglichkeiten für die Amazonas-Anwohner z.B. durch Anbau von Pfeffer
- Ausbildung von Waldaufsehern
- Langfristig gesicherte und offiziell bestätigte Landrechte für die Anwohner
- Mehr Sicherheit durch Waldschutzpatrouillen
- Erhalt von Lebensraum bedrohter Tierarten: Kapuzineraffe, Schwarzbart Saki, Oncilla (Kleinleopard), Riesenotter
Beitrag zu den UN-NachhaltigkeitsZielen
Projekt-Hintergrund
Das Projektland im Amazonasgebiet in Portel ist perfekt geeignet für Sojaplantagen. Es ist flach und leicht zugänglich, es gibt mehrere Häfen in der Nähe, der Boden ist fruchtbar. Das brasilianische Landrecht erlaubt es, sich ungenutztes Land anzueignen, abzuholzen und zu bewirtschaften. Auch Naturschutzprojekte gelten als ungenutztes Land. Es grenzt an ein Wunder, dass unter solchen Umständen überhaupt noch Regenwald erhalten ist und aussterbende Tierarten wie Kapuzineraffen oder Schwarzbart Sakis beheimatet.
Grundidee dieses Projekts ist es, Regenwald auch weiter zu bewahren und den Amazona-Aanwohnern die entsprechenden Landrechte offiziell zu verschaffen. So gilt das Gebiet seit Projektbeginn nicht mehr als ungenutzt und Landwirtschaftsbetriebe können es nicht mehr legal besetzen und abholzen. Gleichzeitig sichert es das Auskommen der Anwohner, die zu den Ärmsten in Brasilien zählen. Jedes Jahr würden ansonsten ca. 3.000 Hektar abgeholzt und durch Soja- oder andere Landwirtschaftsbetriebe ersetzt.
Wie funktioniert Klimaschutz mit Waldschutz?
Wälder zählen zu den wichtigsten CO2-Speichern des Planeten, beherbergen eine enorme Artenvielfalt und sind Lebensgrundlage für sehr viele Menschen. Die globalen Waldflächen sind jedoch in den letzten Jahrzehnten aufgrund von zunehmender Besiedelung, landwirtschaftlicher Nutzung, illegaler Abholzung und einem verstärkten Rohstoffabbau stark zurückgegangen.
Waldschutzprojekte wie das in Portel stellen sicher, dass Wälder langfristig erhalten bleiben und dass der Schutz des Waldes einen höheren Wert erfährt als seine Abholzung. Dazu schaffen Waldschutzprojekte alternative Einkommensquellen und Bildungsangebote.
Je nach Projektregion speichern Wälder unterschiedlich viel CO2 pro Hektar. Besonders viel Kohlenstoff ist in der Vegetation und dem Boden von tropischen Sumpfwäldern, Primärregenwäldern oder Mangroven gespeichert.
Projekt-Qualitätsstandards
VCS – Verified Carbon Standard
Der Verified Carbon Standard (VCS) ist der global führende Standard zur Zertfizierung von Emissionsminderungen aus Waldschutzprojekten. Diese Emissionsminderungen müssen real, messbar, permanent, zusätzlich, von unabhängigen Dritten geprüft und konservativ berechnet sein.
Climate, Community and Biodiversity Standards
Die Climate, Community and Biodiversity Standards (CCBS) prüfen die Auswirkungen von Klimaschutzprojekten auf das Klima, die Biodiversität, sowie auf Menschenrechte. Die CCBS haben keine eigene Methodologie zur Berechnung von Emissionsminderungen, da sie nur in Kombination mit dem VCS Anwendung finden.