Klimaneutral Fliegen
Wie alles begann - der CO2-Ausgleich von Flügen
Mit dem CO2-Ausgleich von Flugreisen wurde kurz nach der Jahrtausendwende das Prinzip der Klimakompensation aus der Taufe gehoben. Zahlreiche Fluglinien haben im Laufe der letzten Jahre den optionalen CO2-Ausgleich in ihre Buchungsprozesse integriert. Dies i.d.R. aber mit mäßigem Erfolg, da z.B. die Optionen zur CO2-Kompensation häufig nicht nutzerfreundlich in den Buchungsprozess eingebunden wurden oder die für den CO2-Ausgleich erhobenen Zusatzgebühren schlicht zu hoch für die meisten Kunden waren.
Zwar kann der CO2-Ausgleich das Klimaproblem nicht lösen, weil er nichts an den tatsächlichen CO2-Quellen ändert, jedoch müssen auch wir bei klimaneutral jetzt anerkennen, dass sowohl der weitgehende Verzicht aufs Fliegen, als auch ein schneller Umstieg von Kerosin auf klimaneutrale Flugtreibstoffe illusorisch sind. Vor diesem Hintergrund bieten auch wir euch einen Ausgleich eurer Flugemissionen an – transparent und fair im Preis. Dies trotz unserer grundsätzlichen Vorbehalte gegenüber der Klimaschädlichkeit des Fliegens.
Es ist zu betonen: der CO2-Ausgleich ist solange als zweitbeste Lösung notwendig, bis die beste Lösung noch nicht existiert. Es liegt dabei an jedem einzelnen Flugpassagier, alle Alternativen zum Fliegen zu prüfen. So könnten z.B. viele berufliche Flugreisen durch Videokonferenzen ersetzt werden, oder private Flugreisen könnten durch die Wahl anderer Urlaubsziele ganz entfallen.
Die Emissionsberechnung von Flügen ist komplex
Flüge sind im Vergleich zu allen anderen Reiseoptionen am klimaschädlichsten. Mehr dazu hier. Die Berechnung der Flugemissionen beim CO2-Ausgleich ist zudem komplex. Insbesondere beschränkt sich die Klimawirkung von Flügen nicht nur auf den CO2-Ausstoß, sondern auch Stickoxide, Rußpartikel und Wasserdampf, sowie die Beeinflussung der Wolkenbildung tragen zusätzlich zur Veränderung der Atmosphäre bei und haben eine klimaschädliche Wirkung.
Der RFI-Faktor
Daher ist bei Flugreisen der sog. Radiative Forcing Index (i.d.R. als RFI-Faktor bezeichnet) für die Emissionsberechnung sehr wichtig. Dieser Faktor versucht die Nicht-CO2-Effekte der anderen genannten Treibhausgase zu erfassen und auch deren Klimawirkung abzubilden. Durch die Anwendung des RFI-Faktors werden also auch die anderen Treibhausgase berücksichtigt, welche wiederum bzgl. ihrer Klimawirksamkeit mit CO2 verglichen und in sog. CO2-Äquivalente (= CO2e) umgerechnet werden.
Unsere Vorgehensweise
Bei klimaneutral jetzt stützen wir uns bei der Ermittlung von Flugemissionen inhaltlich auf den derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand gemäß des CO2-Rechners des Umweltbundesamtes. Dieser Rechner berücksichtigt zahlreiche Kriterien, u.a. die durchschnittliche Auslastung des Flugzeugs, den durchschnittlichen Kerosinverbrauch des jeweiligen Flugzeugstyps und die genauen Flugdetails (Ablugs- und Ankunftsort inkl. Flugklasse). Andere Anbieter von CO2-Ausgleichsprojekten für Flugreisen binden denn auch diesen oder sehr ähnliche digitale Flugemissionsrechner, mit denen die oder der Flugreisende nach Eingabe aller Flugdetails die CO2-Menge ihres oder seines Fluges berechnen kann.
Wir haben uns jedoch ganz bewusst dazu entschlossen, auf die Nutzung eines digitalen Flugemissionsrechners zu verzichten. Wir bieten euch ausschließlich drei Standardprodukte mit pauschalen Emissionswerten für klimaneutrales Fliegen für Kurz-, Mittel- und Langstrecken an. Dies aus zwei Gründen:
- Die Erfahrung zeigt, dass die Eingabe aller Flugdetails für den CO2-Ausgleich ein wesentlicher Grund dafür ist, dass der CO2-Ausgleich von vielen Flugkunden nicht getätigt wird, da dies als zu zeitintensiv wahrgenommen wird.
- Aufgrund der hohen Komplexität der Berechnung von Flugemissionen sind wir der Meinung, dass die Berechnungsergebnisse eines digitalen Flugemissionsrechners stets nur als Annäherung an den tatsächlichen Emissionswert gesehen werden können. Dementsprechend sind die Berechnungsergebnisse der verfügbaren Emissionsrechner für die selbe Flugstrecke z.T. sehr unterschiedlich. Wir denken, dass nicht der Gedanke einer scheinbar genau berechneten CO2-Menge im Vordergrund stehen sollte beim CO2-Ausgleich eines Fluges, sondern das grundsätzliche Klimaschutzengagement des Flugpassagiers als solches. Hierfür ist für uns eine transparent bestimmte pauschale Emissionsmenge pro Flugdistanz-Kategorie eine sehr glaubwürdige und einfache Lösung.
Daher bieten wir euch folgende Standardpakete für klimaneutrales Fliegen:
- Kurzstrecke: z.B. nationaler Flug / Hin- und Rückflug / Annahme: 1.200 km / RFI-Faktor: 3 = 0,77 t/CO2e
- Mittelstrecke: z.B. internationaler Flug / Hin- und Rückflug / Annahme: 5.000 km / RFI-Faktor: 3,5 = 2,99 t/CO2e
- Langstrecke: z.B. interkontinentaler Flug / Hin- und Rückflug / Annahme: 20.000 km / RFI-Faktor: 4 = 7,92 t/CO2e
Sollte euch diese Herangehensweise nicht gefallen und möchtet ihr eure Emissionen für einen bestimmten Flug individuell berechnen, dann empfehlen wir euch den Flugemissionsrechner des Umweltbundesamtes, welchen ihr hier findet. Ihr könnt die dort berechnete Emissionsmenge dann hier bei uns ausgleichen. Die berechnete Zahl sollte je nach Ergebnis auf- oder abgerundet werden.